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IntensivtherapieSchwere Atemnot ist der häufigste Grund für die Aufnahme von Rheumapatienten auf der Intensivstation

09.07.2024Ausgabe 3/20242min. Lesedauer

Wissenschaftler der Universität Wien haben retrospektiv die Ursachen bei 144 kritisch kranken Rheumapatienten untersucht, die auf eine Intensivstation (ICU) aufgenommen worden waren. Die häufigsten Gründe für eine Verlegung auf die ICU waren Atmungsversagen und Schock. Betroffen waren vor allem Patienten mit Bindegewebserkrankungen und Vaskulitiden.

Die 144 erwachsenen Patienten mit einer systemischen rheumatologischen Erkrankung (SRD) stehen im Untersuchungszeitraum 2012 bis 2020 für 192 ICU-Aufnahmen am Wiener Universitätsklinikum und wurden direkt von der Notaufnahme auf die ICU verlegt. 29,2% der ICU-Einweisungen erfolgten aufgrund von Exazerbationen der SRD („SRD-related“). Betroffen waren vor allem Patienten mit Bindegewebserkrankungen (CTD) inklusive systemischer Lupus erythematodes (SLE) sowie mit Vaskulitiden (Anteil jeweils > 40%). Bei 70,8% der SRD-Patienten führten andere Ursachen als die Grunderkrankung zur Aufnahme auf die Intensivistation („co-exist SRD“). Die häufigsten Ursachen waren Infektionen und Schock. Bei rund jedem zehnten Patienten dieser Gruppe wurde erst auf der ICU die SRD diagnostiziert; rund ein Viertel war noch nie mit einem rheumatologischen Basistherapeutikum (DMARD) behandelt worden. Am häufigsten hatten Notfall-Patienten mit „co-exist SRD“ CTD, Vaskulitiden und Rheumatoide Arthritis (RA). Diese Erkrankungen lagen bei etwa jedem vierten Patienten vor. Der häufigste Grund für die Verlegung auf die ICU war in beiden Gruppen („SDR-related“ und „co-exist SRD“) ein Atmungsversagen, das bei den meisten eine mechanische Beatmung und eine Behandlung mit Vasopressoren erforderlich machte. Weitere häufige Ursachen waren in der „co-exist SRD“-Gruppe – neben Schock – kardiale und neurologische Ereignisse. Die Mortalität auf der ICU lag bei 20,3%; ein Wert, der nach Angaben der Autoren vergleichbar ist mit dem von anderen ICU-Patienten ohne SRDs. Die 6-Monats-Mortalität lag bei 38,5%. Das Alter der Patienten, die Behandlung mit Glukokortikoiden vor der ICU-Einweisung und die Krankheitsschwere korrelierten mit einem ungünstigen Outcome.

Fazit

Die Studie zeigt, dass eine Exazerbation einer rheumatologischen Erkrankung nicht selten bereits initial mit einer hohen Morbidität und Mortalität einhergehe, so die Autoren. Eine Lungenbeteiligung sei der häufigste Grund für eine ICU-Einweisung. Davon abgegrenzt werden müssten andere Ursachen wie Infektionen, die ebenfalls durch die Grunderkrankung bzw. die medikamentöse Therapie begünstigt werden könnten.
Quelle
  • Schneeweiss-Gleixner M, Hillebrand C, Jaksits S et al.: Characteristics and outcome of critically ill patients with systemic rheumatic diseases referred to the intensiv care unit. RMD Open 2023;9:e003287. doi.org/10.1136/rmdopen-2023-003287

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