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Psoriasis-ArthritisEULAR-Update der PsA-Therapieempfehlungen

09.07.2024Ausgabe 3/20242min. Lesedauer

Die European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) hat ein Update zu den Therapieempfehlungen zum Management von Patienten mit Psoriasis-Arthritis (PsA) publiziert. Der Fokus liegt dabei auf der nicht-topischen pharmakologischen Therapie unter Berücksichtigung muskuloskelettaler Manifestationen und weiterer Begleiterkrankungen. Da die letzten Empfehlungen aus dem Jahr 2019 stammen, wurden zahlreiche neue Medikamente in den Therapiealgorithmus integriert.

Die EULAR hat 7 übergeordnete Therapieprinzipien (eng. „overarching principles“, kurz: OAPs) sowie 11 spezifische Therapieempfehlungen genannt. Viele Punkte aus den Empfehlungen des Jahres 2019 – darunter bei den OAPs z. B. die Bedeutung einer gemeinsamen Entscheidungsfindung von Ärzten und Patienten bei der Therapiewahl sowie das primäre Therapieziel der Maximierung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität – bleiben weitgehend unverändert.

Neu aufnommen wurde als OAP die Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten bei der Therapiewahl. Auf diese Weise soll unter Berücksichtigung des Wirkmechanismus der eingesetzten Medikamente das Nutzen-Risiko-Profil der Therapie optimiert werden. So sollte die Therapie eskaliert werden, bis das Ziel einer Krankheitsremission oder zumindest einer niedrigen Krankheitsaktivität erreicht wird. Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) können zur Linderung muskuloskelettaler Beschwerden eingesetzt und lokale Injektionen von Glukokortikoiden als Zusatztherapie erwogen werden. Eine Monotherapie mit NSAR wird nur bei mild verlaufender PsA und nur über einen begrenzten Zeitraum empfohlen. Orale Glukokortikoide sollten in diesem Kontext nicht eingesetzt werden. Bei Patienten mit peripherer Arthritis wird der rasche Beginn einer Therapie mit DMARDs empfohlen, bevorzugt mit Methotrexat. Wird mit konventionellen DMARDs das Therapieziel nicht erreicht, wird der Einsatz von Biologika empfohlen. Eine Präferenz nach Wirkmechanismus zur Kontrolle muskuloskelettaler Zeichen und Beschwerden wird von der Expertengruppe nicht ausgesprochen.

Neu ist die Empfehlung, sich bei der Wahl der Therapie nach nicht-skelettalen Manifestationen der Erkrankung zu richten:

  • Bei relevanter Hautpsoriasis wird der bevorzugte Einsatz von Interleukin (IL)-Inhibitoren (anti-IL-23p40, -23p19, -17A, -17A/F),
  • bei begleitender Uveitis der bevorzugte Einsatz von Tumornekrosefaktor-alpha-Inhibitoren (TNFi) und
  • bei Vorliegen einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung der bevorzugte Einsatz von TNFi, IL-23- bzw. IL-12/23- oder von Januskinase-Inhibitoren (JAKi) empfohlen.

JAKi sollten wegen Sicherheitsaspekten, insbesondere bei Patienten im Alter ab 65 Jahren, bei Rauchern sowie Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren oder mit erhöhtem Risiko für Malignome oder venösen Thromboembolien, in der Regel erst nach Versagen einer Biologikatherapie oder bei Gründen, die gegen Biologika sprechen, eingesetzt werden. Bei Patienten, bei denen weder bDMARDs noch JAKi geeignet sind, sollte der Einsatz von Phosphodiesterase-4-Inhibitoren erwogen werden. Bei ungenügendem Ansprechen auf ein Biologikum oder JAKi sollte eine Umstellung auf ein anderes Medikament (bDMARD bzw. JAKi) erwogen werden (inkl. einer Umstellung innerhalb einer Klasse). Bei Patienten in anhaltender Remission sollte ein Ausschleichen von DMARDs erwogen werden.

Quelle
  • Gossec L et al.: EULAR recommendations for the management of psoriatic arthritis with pharmacological therapies: 2023 update. Ann Rheum Dis 2024, epub March 18. doi.org/10.1136/ard-2024-225531

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