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KomorbiditätenRheuma-Patienten haben erhöhtes Osteoporose-Risiko

07.10.2025Ausgabe 4/20252min. Lesedauer

Patienten mit entzündlichen rheumatischen und muskuloskelettalen Erkrankungen (iRMDs), z. B. rheumatoider Arthritis (RA), Bindegewebserkrankungen, Vaskulitiden oder Spondyloarthropathien, haben ein höheres Risiko für Osteoporose und Frakturen als Menschen ohne solche Erkrankungen. So wurde bei Patienten mit lange bestehender RA in einer Studie [2] eine Osteoporose-Häufigkeit von 19%–32% an der Wirbelsäule und 7%–26% an der Hüfte beschrieben. Wissenschaftler aus Deutschland und Italien berichten in einem aktuellen Review [1] über Risikofaktoren für osteoporotische Komplikationen und Möglichkeiten der Vorbeugung.

Neben weiblichem Geschlecht und Menopause nennen die Autoren des aktuellen Reviews zunehmendes Lebensalter, zurückliegende Frakturen und genetische Faktoren als allgemeine Risikofaktoren für Osteoporose (T-Score ≤ -2,5 am Oberschenkelhals). Zu den spezifischen Risikofaktoren zählen hohe Krankheitsaktivität, eingeschränkte körperliche Aktivität, Therapie mit Glukokortikoiden und Mangelernährung, z. B. aufgrund einer Malabsorption bei Patienten mit systemischer Sklerose.

Patienten mit iRMDs sollten über die Einflüsse ihrer Erkrankung auf die Knochengesundheit aufgeklärt werden und gemeinsam mit den behandelnden Ärzten vorbeugende Strategien entwickeln und umsetzen, schreiben die Autoren. Eine Osteoporose sei eine multifaktorielle Erkrankung, der bei iRMD-Patienten häufig benutzte Begriff einer „Glukokortikoid-induzierten Osteoporose“ vereinfache den komplexen Zusammenhang, betonen die Wissenschaftler. Die Patienten müssten multimodal behandelt werden.

Zur Verringerung des Frakturrisikos werden regelmäßige körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, Vitamin-D-Supplementation und adäquate Entzündungskontrolle empfohlen. Auf Glukokortikoide sollte möglichst verzichtet oder der Einsatz auf die niedrigst mögliche Dosis reduziert werden. Auch sollte ein regelmäßiges Screening auf Osteoporose erfolgen, möglichst bereits nach Diagnose einer iRMD, vor Beginn einer Kortisontherapie und in regelmäßigen Zeitabständen.

Quelle

(ID:50527232)