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EULAR 2025Psoriasis-Arthritis mit ungünstiger Prognose: Initiale csDMARD-Kombination oder TNFi von Vorteil

07.10.2025Ausgabe 4/20252min. Lesedauer

Wenn bei Diagnose einer Psoriasis-Arthritis (PsA) bereits mehrere Gelenke betroffen und in der Bildgebung Gelenkschäden zu erkennen sind oder wenn der Wert des C-reaktiven Proteins (CRP) deutlich erhöht ist, kann die Erkrankung am besten mit einer initialen Kombination von zwei Basistherapeutika (csDMARDs) oder dem sofortigen Einsatz eines Tumornekrosefaktor-alpha-Inhibitors (TNFi) kontrolliert werden. Dies zeigen die Ergebnisse einer randomisierten britischen Studie, die auf der EULAR-Jahrestagung 2025 in Barcelona vorgestellt worden ist.

In die SPEED (severe psoriatic arthritis – early intervention to control disease) Studie wurden 192 Patienten mit neu diagnostizierter PsA, im Mittel 47,6 Jahre alt, und ungünstigen Prognosefaktoren eingeschlossen: 159 Patienten (82,8%) hatten eine Polyarthritis und 33 (17,2%) eine Oligoarthritis in Verbindung mit CRP-Werten > 5 mg/dl (n=23), eingeschränkter Funktionalität (Health Assessment Questionnaire-Score > 1, n=13) oder erosiver Erkrankung (n=8). Der Psoriatic Arthritis Disease Activity Score (PASDAS, Score von 0–10) lag zu Beginn im Mittel bei 5,6. Die Patienten wurden randomisiert 3 Gruppen zugeteilt:

  • Konventionelle Step-up-Strategie mit einem csDMARD zu Beginn, gefolgt bei Bedarf von einem zweiten csDMARD und bei weiterhin ausbleibendem Erfolg einem TNFi
  • Initiale Kombination von Methotrexat (MTX) plus Sulfasalazin/Leflunomid
  • Initiale Kombination von MTX und Adalimumab über 24 Wochen, dann Ausschleichen des TNFi

Wie Laura Coates von der Universität Oxford beim EULAR-Kongress berichtet hat, waren beide frühzeitigen Intensivtherapien der bisher empfohlenen Step-up-Therapie überlegen. Nach 24 Wochen wurde mit der frühen TNFi-Induktionstherapie ein Rückgang des PASDAS-Scores auf im Mittel 3,7 Punkte (SD 1,9) und mit der kombinierten csDMARD-Therapie auf 4,1 Punkte (SD 1,5) im Vergleich zu 4,7 Punkten (SD 1,4) unter der Step-up-Strategie erreicht. Die adjustierten mittleren Unterschiede beim PASDAS von -1,09 Punkten (95% CI -1,72, -0,46; p < 0,001) bzw. -0,69 Punkten (95% CI -1,28, -0,10; p=0,02) waren im Vergleich zur Standardtherapie signifikant. Keine deutlichen Unterschiede beim Ansprechen zeigten sich beim Vergleich der TNFi-Induktionstherapie und der frühen csDMARD-Kombi.

Eine gute PASDAS-Response (Werte ≤ 3,2 bzw. Reduktion um ≤ 1,6) erreichten in der Step-up-Gruppe nach 24 Wochen nur 7,5% der Patienten im Vergleich zu 31,2% unter der initialen csDMARD-Kombination und 45,3% unter der TNFi-Induktion. Nach 48 Wochen waren es 24,4%, 34,9% und 40,0%. Nur in der TNFi-Gruppe waren hier die Unterschiede zur Step-up-Gruppe signifikant.

Beide Intensivtherapien waren mit einem geringfügig erhöhten Risiko für nicht-schwerwiegende unerwünschte Wirkungen verbunden. In der TNFi-Gruppe war die Rate von Infektionen erhöht (9,2% vs. 4,7% Step-up-Strategie), unter der csDMARD-Kombi traten am häufigsten Kopfschmerzen (17,5%), Übelkeit (31,7%), Durchfall (12,7%) und Leberwertanomalien (30,2%) auf.

Quelle
  • Massa S. et al. Early intensive therapy with combination csDMARDs or TNF inhibitors are superior to standard step up care for the treatment of moderate to severe psoriatic arthritis: the 3-arm parallel group SPEED RCT. EULAR 2025, Barcelona, Abstract OP0089. doi.org/10.1016/j.ard.2025.05.111

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