EULAR 2025Psoriasis-Arthritis mit ungünstiger Prognose: Initiale csDMARD-Kombination oder TNFi von Vorteil
Wenn bei Diagnose einer Psoriasis-Arthritis (PsA) bereits mehrere Gelenke betroffen und in der Bildgebung Gelenkschäden zu erkennen sind oder wenn der Wert des C-reaktiven Proteins (CRP) deutlich erhöht ist, kann die Erkrankung am besten mit einer initialen Kombination von zwei Basistherapeutika (csDMARDs) oder dem sofortigen Einsatz eines Tumornekrosefaktor-alpha-Inhibitors (TNFi) kontrolliert werden. Dies zeigen die Ergebnisse einer randomisierten britischen Studie, die auf der EULAR-Jahrestagung 2025 in Barcelona vorgestellt worden ist.
In die SPEED (severe psoriatic arthritis – early intervention to control disease) Studie wurden 192 Patienten mit neu diagnostizierter PsA, im Mittel 47,6 Jahre alt, und ungünstigen Prognosefaktoren eingeschlossen: 159 Patienten (82,8%) hatten eine Polyarthritis und 33 (17,2%) eine Oligoarthritis in Verbindung mit CRP-Werten > 5 mg/dl (n=23), eingeschränkter Funktionalität (Health Assessment Questionnaire-Score > 1, n=13) oder erosiver Erkrankung (n=8). Der Psoriatic Arthritis Disease Activity Score (PASDAS, Score von 0–10) lag zu Beginn im Mittel bei 5,6. Die Patienten wurden randomisiert 3 Gruppen zugeteilt:
- Konventionelle Step-up-Strategie mit einem csDMARD zu Beginn, gefolgt bei Bedarf von einem zweiten csDMARD und bei weiterhin ausbleibendem Erfolg einem TNFi
- Initiale Kombination von Methotrexat (MTX) plus Sulfasalazin/Leflunomid
- Initiale Kombination von MTX und Adalimumab über 24 Wochen, dann Ausschleichen des TNFi
Wie Laura Coates von der Universität Oxford beim EULAR-Kongress berichtet hat, waren beide frühzeitigen Intensivtherapien der bisher empfohlenen Step-up-Therapie überlegen. Nach 24 Wochen wurde mit der frühen TNFi-Induktionstherapie ein Rückgang des PASDAS-Scores auf im Mittel 3,7 Punkte (SD 1,9) und mit der kombinierten csDMARD-Therapie auf 4,1 Punkte (SD 1,5) im Vergleich zu 4,7 Punkten (SD 1,4) unter der Step-up-Strategie erreicht. Die adjustierten mittleren Unterschiede beim PASDAS von -1,09 Punkten (95% CI -1,72, -0,46; p < 0,001) bzw. -0,69 Punkten (95% CI -1,28, -0,10; p=0,02) waren im Vergleich zur Standardtherapie signifikant. Keine deutlichen Unterschiede beim Ansprechen zeigten sich beim Vergleich der TNFi-Induktionstherapie und der frühen csDMARD-Kombi.
Eine gute PASDAS-Response (Werte ≤ 3,2 bzw. Reduktion um ≤ 1,6) erreichten in der Step-up-Gruppe nach 24 Wochen nur 7,5% der Patienten im Vergleich zu 31,2% unter der initialen csDMARD-Kombination und 45,3% unter der TNFi-Induktion. Nach 48 Wochen waren es 24,4%, 34,9% und 40,0%. Nur in der TNFi-Gruppe waren hier die Unterschiede zur Step-up-Gruppe signifikant.
Beide Intensivtherapien waren mit einem geringfügig erhöhten Risiko für nicht-schwerwiegende unerwünschte Wirkungen verbunden. In der TNFi-Gruppe war die Rate von Infektionen erhöht (9,2% vs. 4,7% Step-up-Strategie), unter der csDMARD-Kombi traten am häufigsten Kopfschmerzen (17,5%), Übelkeit (31,7%), Durchfall (12,7%) und Leberwertanomalien (30,2%) auf.
- Massa S. et al. Early intensive therapy with combination csDMARDs or TNF inhibitors are superior to standard step up care for the treatment of moderate to severe psoriatic arthritis: the 3-arm parallel group SPEED RCT. EULAR 2025, Barcelona, Abstract OP0089. doi.org/10.1016/j.ard.2025.05.111
(ID:50526989)
Sie möchten gerne kostenfrei weiterlesen?
Sie sind neu auf rwf-online.de?
Dann registrieren Sie sich bitte einmalig für das Radiologen WirtschaftsForum, um alle Beiträge kostenfrei in voller Länge lesen zu können.
RegistrierungSie sind bereits Leser des Radiologen WirtschaftsForum?
Super! Dann geben Sie bitte einfach Ihre E-Mail-Adresse an.