COVID-19-ImpfungHöhere Antikörpertiter bei Patienten mit entzündlichen Autoimmunerkrankungen nach MTX-Pause

Eine aktuelle britische Studie zeigt, dass eine 2-wöchige Methotrexat (MTX)-Therapiepause bei Patienten mit entzündlichen Autoimmunerkrankungen im Falle einer COVID-19-Boosterimpfung eine gesteigerte Immunantwort hervorruft. Allerdings stieg vorübergehend auch das Risiko für einen Krankheitsschub.

383 Studienteilnehmer mit rheumatischen Erkrankungen

An der multizentrischen, randomisierten Parallelgruppen-Studie VROOM (Vaccine Response On/Off Methotrexate study) nahmen 383 Patienten mit immunvermittelten entzündlichen Erkrankungen, wie RA oder PsA, teil. Diese wurden seit mindestens 3 Monaten mit MTX behandelt (≤ 25 mg/Woche) und hatten bereits zwei COVID-19-Impfungen.

Unmittelbar nach einer weiteren Boosterimpfung wurde bei der Hälfte der Patienten die MTX-Gabe für 2 Wochen pausiert, bei der anderen Hälfte fortgesetzt. Primärer Endpunkt der Studie waren die Antikörpertiter gegen die S1-Rezeptorbindungsdomäne des Spike-Proteins (S1-RBD) 4 Wochen nach der Impfung.

Mittelwert des Titers nach MTX-Pause etwa doppelt so hoch

Der geometrische Mittelwert dieses Titers lag in der Gruppe mit Therapiepause bei 25.413 U/ml im Vergleich zu 12.326 U/ml in der Gruppe mit fortgesetzter MTX-Therapie (durchschnittliches geometrisches Verhältnis 2,08; 95% CI=1,59–2,70; p< 0,0001). Die durch die MTX-Pause gesteigerte Antikörperantwort hielt über mindestens sechs Monate an.

Die Therapiepause führte allerdings nach Angaben der Patienten in den ersten 12 Wochen zu einer erhöhten Krankheitsaktivität im Vergleich zur Patientengruppe mit fortgesetzter Therapie. Die Autoren empfehlen daher bei der Entscheidung über eine MTX-Pause ein individuelles Vorgehen unter Berücksichtigung des Krankheitsstatus und der Vulnerabilität für schwere COVID-19-Verläufe.