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Rheumatoide ArthritisÜbersterblichkeit von RA-Patienten vor allem durch kardiopulmonale Erkrankungen

02.06.2023Ausgabe 3/20232min. Lesedauer

Die Übersterblichkeit von Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ist rückläufig, aber nach wie vor nachweisbar. Das verdeutlichen Daten einer Kohortenstudie, bei der rund 30.000 US-Veteranen berücksichtigt wurden. Im Rahmen der Studie konnten rund 70% der Übersterblichkeit der Studienteilnehmer mit RA auf kardiopulmonale Erkrankungen zurückgeführt werden.

Gesamtmortalität von RA-Patienten um fast ein Viertel erhöht

Im Rahmen der Studie wurden Sterblichkeit und Todesursachen von Personen mit neu aufgetretener RA im Zeitraum von Januar 2000 bis Dezember 2017 (n = 29.779) mit den Daten von Kontrollpersonen ohne RA (n = 245.226) verglichen. Dabei wurde bei RA-Patienten eine um fast ein Viertel erhöhte Gesamtmortalität festgestellt (adjusted Hazard Ratio [aHR] 1,23; 95% Confidence Interval [CI] = 1,20–1,26). Besonders deutlich zeigte sich die Übersterblichkeit bei Patienten mit einer RA-Diagnose in den Jahren 2000 bis 2005 (aHR = 1,31; CI = 1,26–1,36). Aber auch bei einer RA-Diagnose im Zeitraum von 2012 bis 2017 war die Gesamtsterblichkeit noch signifikant höher als in der Vergleichsgruppe ohne RA (aHR = 1,10; CI = 1,05–1,15 p<0,001).

Interstitielle Lungenerkrankungen bei RA am stärksten assoziiert

Die RA-bezogene Übersterblichkeit war nach Angaben der Autoren mit einer erhöhten Mortalität durch spezifische Erkrankungen zu erklären. Sowohl die kardiovaskuläre Mortalität (aHR = 1,19; CI = 1,14–1,23) als auch die Krebs-Mortalität (aHR = 1,19; CI = 1,14–1,24) waren in der RA-Gruppe um etwa ein Fünftel höher als in der Vergleichsgruppe ohne RA. Die Mortalität an respiratorischen Erkrankungen war bei RA-Patienten um fast 50% erhöht (aHR = 1,46; CI = 1,38–1,55), die infektionsbezogene Mortalität um rund 60% (aHR = 1,59; CI = 1,41–1,80). Am stärksten mit einer RA assoziiert waren interstitielle Lungenerkrankungen als Todesursache (aHR = 3,39; CI = 2,88–3,99).

Fazit

Das RA-bezogene Sterberisiko habe zwar im Studienverlauf abgenommen, resümieren die Autoren. Dennoch gebe es bei RA-Patienten weiterhin eine erhöhte Gesamtmortalität und ein erhöhtes Risiko für spezifische Todesursachen. Die meisten zusätzlichen Todesfälle bei RA-Patienten waren kardiopulmonalen Erkrankungen zuzuordnen.
Quelle
  • Johnson TM et al.: A Narrowing Mortality Gap: Temporal Trends of Cause-Specific Mortality in a National, Matched Cohort Study in US Veterans with Rheumatoid Arthritis. Arthritis Care Res 2022, epub November 4; doi.org/10.1002/acr.25053

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