LebensstilNichtrauchen, Diät und körperliche Aktivität – integrativer Therapiebestandteil bei RA und axSpA

Lebensstilinterventionen sind eine wichtige Ergänzung der medikamentösen Therapie bei chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis (RA) und axialer Spondylarthritis (axSpA). Das verdeutlichen neue Studiendaten und Konsensusempfehlungen, die beim Jahreskongress des American College of Rheumatology (ARC) im November 2022 in Philadelphia vorgestellt worden sind.

Nichtrauchen und ein normales Körpergewicht sollten zu den Therapiezielen bei axSpA-Patienten zählen, betont ein Team europäischer Wissenschaftler auf Basis von Daten des europäischen axSpA-Registers.

Von den insgesamt 16.696 Registerpatienten aus 14 europäischen axSpA-Zentren, die mit Tumornekrosefaktor-alpha-Inhibitoren (TNFi) behandelt wurden, gaben 29 % an zu rauchen und 49 % Alkohol zu trinken. 37 % waren übergewichtig und 21 % adipös. 60,7 % waren Männer. Die Krankheitsaktivität, beurteilt mit dem Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index (BASDAI; mit einer Skala von 0 – 100), lag zu Beginn der TNFi-Therapie im Median bei 57,5. Ein BASDAI-50-Ansprechen nach zwölfmonatiger Therapie erreichten 50 % der Raucher im Vergleich zu 54 % der Nichtraucher. In der adjustierten Analyse hatten Raucher eine um 23 % (Odds Ratio [OR] = 0,77; 95 % Confidence Interval [CI] = 0,68 – 0,86) reduzierte Wahrscheinlichkeit eines BASDAI-50-Ansprechens.

60 % der normalgewichtigen Patienten erreichten ein BASDAI-50-Ansprechen im Vergleich zu 53 % der übergewichtigen und 44 % der adipösen Patienten. Für Übergewichtige wurde eine um 24 % (OR = 0,76; 95 % CI = 0,66 – 0,87) und für Adipöse eine um 47 % (OR = 0,53; 95 % CI = 0,45 – 0,63) geringere Chance eines Ansprechens errechnet. Alkoholkonsum wurde mit einem verbesserten Ansprechen assoziiert (BASDAI-50 45 % versus 43 % Antialkoholiker; OR = 1,47; 95 % CI = 1,16 – 1,88), die Gründe dafür sind unklar, so die Autoren.

Auch RA-Patienten sollte eine gesunde mediterrane Ernährung sowie regelmäßige körperliche Aktivität unbedingt empfohlen werden. In der neuen ACR-Leitlinie zum RA-Management erhielten beide Interventionen die höchsten Bewertungen für eine sinnvolle Ergänzung der Basistherapie. Keine positiven Evidenzen wurden für spezifische Ernährungsformen wie Formula-Diäten gefunden.