RA: Früher Therapiebeginn korreliert mit guter Prognose

Wie wichtig bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) ein frühzeitiger Therapiebeginn für die Prognose ist, verdeutlichen neue Registerdaten aus Großbritannien: RA-Patienten, bei denen mit der Therapie innerhalb von 6 Monaten nach Symptombeginn begonnen wurde, hatten eine ähnlich gute Langzeitprognose wie Patienten, bei denen eine Therapie als unnötig erachtet wurde.

In der Studie wurden Daten von 602 RA-Patienten ausgewertet, die in den Jahren 1990 bis 1994 für das Norfolk-Register rekrutiert wurden und seit im Median 5,4 Monaten RA-Symptome hatten (1). Bei mehr als jedem vierten Patienten wurde mit der Basistherapie innerhalb von 6 Monaten begonnen, am häufigsten mit Sulfasalazin; bei gut 40 Prozent wurde mit der Therapie erst mit einer Verzögerung von 0,5 bis ≥ 2 Jahre begonnen, fast ein Drittel wurden im Studienverlauf von rund 20 Jahren gar nicht mit DMARDs oder Steroiden behandelt. Bei allen Studienteilnehmern war die Zahl geschwollener Gelenke (im Median 1-3) und entzündlicher Gelenke (3-6) im Studienverlauf anhaltend auf niedrigem Niveau. Die Funktionalität, beurteilt mit dem HAQ-Score, blieb bei Patienten mit frühem Therapiebeginn auf ähnlich niedrigem Niveau wie bei Patienten ohne Therapie, während die Werte bei Patienten mit spätem Therapiebeginn schlechter waren. Die Mortalität war bei allen Studienteilnehmern geringfügig höher als in der Allgemeinbevölkerung.

Die günstige Entwicklung der Prognose von RA-Patienten in den letzten fast 20 Jahren spiegeln aktuelle Daten der WHO zur Mortalität der Patienten in 31 Ländern wider (2). Danach hat sich in 21 Ländern die altersstandardisierte Mortalität von RA-Patienten im Zeitraum 1987 bis 2011 um ≥ 25 Prozent verringert. Insgesamt nahm der Anteil mit RA assoziierter Todesfälle an allen Todesfällen von 0,12 auf 0,09 Prozent ab. Zwar variierten die RA-assoziierten Sterberaten zwischen den einzelnen Ländern zum Teil deutlich; die Unterschiede nahmen aber im Studienverlauf ab, betonen die Autoren. Am höchsten war die alterstandardisierten RA-Sterberate in Finnland (13,3 pro Mio. Personenjahre), am niedrigsten in Singapur (0,7 pro Million).

Quellen

  • (1) Verstappen S et al.: Twenty-Year Outcome and Association Between Early Treatment and Mortality and Disability in an Inception Cohort of Patients With Rheumatoid Arthritis: Results From the Norfolk Arthritis Register. Arthritis & Rheumatology 2017; 69 (8): 1566–1575
  • (2) Kiadaliri A et al.: Brief Report: Rheumatoid Arthritis as the Underlying Cause of Death in Thirty-One Countries, 1987–2011: Trend Analysis of World Health Organization Mortality Database. Arthritis & Rheumatology 2017; 69 (8): 1560–1565